Unter Dispatch versteht man in der Energiewirtschaft die Einsatzplanung von Kraftwerken. Es ist der Prozess, bei dem die Übertragungsnetzbetreiber entscheiden, welche Kraftwerke und Erzeugungsanlagen zur Deckung des aktuellen Strombedarfs eingesetzt werden. Dabei geht es um die Optimierung von Kosten und Effizienz bei gleichzeitiger Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Dem gegenüber steht der Redispatch, ein Verfahren zur kurzfristigen Anpassung der Stromerzeugung, um Engpässe im Stromnetz zu vermeiden oder zu beseitigen.
In Deutschland sind Kraftwerksbetreiber grundsätzlich verpflichtet, am Dispatch teilzunehmen, wenn ihre installierte Leistung größer als 10 MW ist und sie an das Netz angeschlossen sind. Sie müssen Übertragungsnetzbetreiber darüber informieren welche Kapazitäten sie für den Folgetag durch ihr Kraftwerk einplanen, ob sie beispielsweise in Teil- oder Volllast fahren. Die geplante Energieproduktion wird dabei für jede Viertelstunde des Folgetags bestimmt.
Der Dispatch-Prozess beinhaltet die Überwachung der Netzstabilität und die Berücksichtigung von Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt. Die Entscheidungen zur Einsatzplanung werden in der Regel auf der Grundlage von kurzfristigen Prognosen getroffen, die den erwarteten Strombedarf und die verfügbaren Kapazitäten der Kraftwerke und Erzeugungsanlagen berücksichtigen.
Der Dispatch ist daher ein wichtiger Bestandteil des Energiemanagementsystems und hat direkte Auswirkungen auf die Strompreise und die Stromversorgungssicherheit.
Das Dispatch hat die Funktion, den Einsatz der Kraftwerke zur Erzeugung von Strom zu planen und zu optimieren, um eine zuverlässige und kosteneffiziente Stromversorgung sicherzustellen. Dabei wird die Stromerzeugung der Kraftwerke im Netz so gesteuert, dass der Bedarf an Strom jederzeit gedeckt wird und das Netz stabil bleibt. Dazu werden Informationen über den Stromverbrauch sowie die verfügbaren Kapazitäten der Stromerzeuger in Echtzeit erfasst und analysiert. Konkret geht es beim Dispatch darum, den Kraftwerksbetrieb so zu gestalten, dass die angeforderte Strommenge zu jeder Zeit bereitgestellt werden kann und dabei gleichzeitig die Kosten für den Betrieb der Kraftwerke minimiert werden.
Dazu werden verschiedene Faktoren wie die Nachfrage nach Strom, die verfügbaren Energiequellen, die Betriebskosten, die Netzanbindung und die Umweltauflagen berücksichtigt. Auf Basis dieser Informationen wird entschieden, welche Kraftwerke wie viel Strom produzieren müssen, um das Gleichgewicht im Netz zu halten.
Der Dispatch spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Energieversorgung und der Stabilität des Stromnetzes. Ohne diese zentrale Steuerung und Überwachung kann es zu Überlastung im Netz kommen aber auch zu einer Unterversorgung kommen, mit eventuellen Stromausfällen und anderen Störungen als Folge.
Erneuerbare Energien spielen eine wichtige Rolle beim Dispatch, da sie aufgrund ihrer variablen Verfügbarkeit und Einspeisung in das Stromnetz eine besondere Herausforderung für die Kraftwerkseinsatzplanung darstellen und diese so an Komplexität gewinnt. Die Einspeisung von erneuerbaren Energien ist sehr volatil und schwer vorherzusagen. Daher müssen bei der Planung des Dispatchs verschiedene Faktoren wie Wettervorhersagen, Verfügbarkeit der Energiequellen, geplante Wartungen und die Nachfrage nach Strom berücksichtigt werden.
Bei der Planung des Dispatchs werden die erneuerbaren Energien bevorzugt eingesetzt, da sie im Vergleich zu fossil betriebenen Kraftwerken einen niedrigeren variablen Betriebskosten haben und somit wirtschaftlicher sind. Außerdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Erreichung der Klimaziele.